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Deutsch-japanischer Simultanaustausch 2012

20.07.12
Skijugend
Fragt man einen Japaner, was ihm denn spontan zu Deutschland einfällt, hört man, je nach Alter, Neuschwanstein oder Heidelberg, oder Oktoberfest, Bayern München und Shinji Kagawa. Trifft man aber einen der vielen Tausend, die bereits einmal am deutsch-japanischen Simultanaustausch teilgenommen haben, wird er kaum mehr aufhören zu erzählen.
Deutsch-japanischer Simultanaustausch 2012
Der Deutsche Skiverband nimmt seit 12 Jahren an diesem Austausch teil. Bis auf einmal hat er immer im Allgäu stattgefunden, was etwas verwunderlich ist, gibt es doch im DSV mehr als 4.500 Vereine, die sich als Ausrichter bewerben können. Und so kam, was eigentlich nicht passieren durfte. Im gesamten Skiverband fand sich kein Verein, der diesen Austausch durchführen wollte.

Begeisterung bei allen Teilnehmern
Wie prägend jedoch diese Jugendbegegnung ist, belegen einige Zitate: „Die Zeit in Japan wird für mich deshalb immer in positiver Erinnerung bleiben, und mein großer Traum ist es, noch einmal längere Zeit in Asien, vielleicht sogar in Japan zu verbringen. Da mich trotz sehr kurzer Aufenthalte in meinen Gastfamilien eine überraschend enge Freundschaft verbindet, kann ich mir sogar vorstellen, diese noch einmal zu besuchen oder sie im Allgäu zu empfangen“ (Roland Hörmann, Deutsche Skijugend, 2005). Oder: „Die Höflichkeit, die einem in Japan entgegenschlägt, ist für einen Deutschen fast schon beschämend. Wie oft streiten wir uns wegen Kleinigkeiten? In Japan müssen die Menschen einfach klug sein, denn der Klügere gibt bekanntlich nach. Das Familienleben scheint nicht an kleinen Streitereien kaputt zu gehen, wie es oft in meiner Heimat der Fall ist, dafür ist das Ansehen der Familie zu hoch und die Gemeinschaft zu wertvoll. Mit Abstand die krasseste Erfahrung … war ein kalter Wasserfilm vor der Tür und im Eingangsbereich. Mein Gastvater meinte: Wenn du das Wasser auf dem Boden meinst, das heißt 'Herzlich Willkommen'." (Vinzenz Greiner, Deutsche Skijugend, 2003).

Nur positive Rückmeldungen
Verantwortlich für diesen Austausch, kann ich sagen, dass ich während meiner  Tätigkeit noch keinen Jugendlichen erlebt habe, der, vielleicht trotz anfänglicher Skepsis, sich negativ über seine Erlebnisse im Land der aufgehenden Sonne geäußert hatte. Im Gegenteil! Beinahe jeder äußert den Wunsch, liebgewonnene Freunde und eine faszinierende Kultur wieder zu sehen und zu erleben.
Und so hat sich der Judoverband Magdeburg bereit erklärt, elf japanische Gäste für zwei Wochen aufzunehmen, sie teilhaben zu lassen an deutscher Kultur und deutschem Familienleben, sie mitzunehmen bei Sport und Spiel und im gemeinsamen Gespräch Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Völker zu diskutieren. Schwerpunktthema ist in diesem Jahr die Frage, wie sich Jugendliche im Sport ehrenamtlich einbringen können. Da das Sportsystem in Japan eine andere Struktur aufweist, werden hier sicher interessante Themenfelder aufgerollt werden. Doch im Vordergrund steht die persönliche Begegnung der Jugendlichen, die 9000 km und zehn Flugstunden voneinander entfernt leben.
Die Gegenmaßnahme findet im Jahr 2013 statt. Dann werden zwölf deutsche Jugendliche sehen, was sie nur aus Gesprächen, Büchern und Filmen kennen.
An dieser Stelle darf ich nochmals an alle deutschen Skivereine appellieren, die mentale Hemmschwelle zu überwinden und sich an diesem, vor allem für die Jugendlichen erlebnisreichen und die persönliche Reife fördernden Austausch zu beteiligen.

Ansprechpartner
Dieter Haug, Email: dieterhaug@gmx.com

Autor
Dieter Haug
2012-07-20
Stand: 20.04.2024
Kontakt
Dr. Matthias Molt
Skisport an Schulen
Referent
Tel.: