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DSV-Teamcaptain Detlef Schmidt und DSV-Teamtrainer Bernd Claudi zur WM

27.08.13
Rollski Nordisch
Wir haben mit den DSV-Rollski-Experten Detlef Schmidt (Team Captain) und Bernd Claudi (Teamtrainer) im Vorfeld der Weltmeisterschaften im Schwarzwald gesprochen. Sie äußerten sich über die Vorbereitungen für den Saisonhöhepunkt und die Situation im Team.
FIS Rollski WM 2013
Was hat das DSV-Rollski Team die letzten drei Monate gemacht?
Detlef Schmidt: Man müsste eher sagen die letzten vier – fünf Monate. Ende Mai bis Ende Juli liefen mit dem Sprint Wettkampf in Markkleeberg, der Deutschen Meisterschaft in Radeburg, den Bergläufen in Seiffen und Seebach sowie der zentralen Leistungskontrolle in Oberhof die Qualifikationswettkämpfe für die Weltmeisterschaft.
Bernd Claudi: Die Rennen in Deutschland galten somit auch gleichzeitig der Vorbereitung für die erste Weltcup-Phase mit Stationen in Oroslavje/Kroatien, Val Brembana/Italien und schließlich in Tripoli/Griechenland. Das Kernteam meisterte also sieben Rennen in 16 Tagen! Novgorod/Russland war dann Ende Juli Gastgeber für die 4. Weltcupstation mit drei Rennen. Danach gab es eine ca. 10-tägige Regenerationsphase. Der 5. Weltcup mit drei Rennen am kommenden Wochenende in La Bresse/Frankreich dient für viele WM- Teilnehmer als letzte Standortbestimmung und bildet gleichzeitig auch den Auftakt für die WM.

Heißt das, sie und das Team hatten bisher eigentlich keinen richtigen Urlaub?
Bernd Claudi: Das ist richtig, zumindest bei Kira Claudi und Tina Willert, die den DSV auch in Russland vertreten haben, blieben z.B. lediglich zwei Tage Zeit für Sightseeing in St. Petersburg.
Detlef Schmidt: Das ist aber für das DSV Rollski Team normal, da wir ja eine Sommersportart sind. Dieses Jahr ist die Wettkampfbelastung aber deutlich höher, da wir statt der üblichen vier bzw. fünf Weltcupstationen insgesamt acht haben.

Die Starterzahl bei der WM ist begrenzt, wie konnten sich die Athleten qualifizieren?
Detlef Schmidt: Es dürfen pro Wettkampfkategorie nur 4 Sportler starten. Bernd Claudi: Nominierungskriterium war zum Beispiel im Weltcup 2x Platz eins bis sechs erreichen. Dies haben Kira Claudi, Tina Willert und Christian Schmidt geschafft.
Detlef Schmidt: Für die Qualifikation der anderen Sportlerinnen und Sportler haben wir Qualifikationswettkämpfe, die ich vorher schon erwähnt habe, durchgeführt und ausgewertet. Es wurden die drei besten Renenn der gesamten Nominierungswettkämpfe gewertet. So haben wir ein starkes Team melden können.

Welche Nationen sehen sie als größte Konkurrenten an?
Detlef Schmidt: Alle Favoriten hier aufzuführen dürfte den Rahmen sprengen. Aber es gibt schon ein paar herausragende Athleten. Emanuele Becchis (ITA) zum Beispiel hat gerade in Schweden beim Alliansloppet den Sprint gegen viele Langlaufgrößen gewonnen und gilt im Sprint bei den Junioren als der Top-Favorit. Am Berg dürften ebenfalls die Italiener mit Simone Paredi zu den Favoriten gehören. Bei den letzten Weltmeisterschaften in Norwegen konnten die Norweger groß abräumen, weswegen ich sie neben den Schweden und Russen zu den Favoriten zähle. Gute Chancen haben aber auch die Franzosen Baptiste Noel und Igor Cuny.
Bernd Claudi: Die russische Mannschaft ist in diesem Jahr sehr gut aufgestellt und bringt ein großes, leistungsstarkes Team zur WM. Im Juniorenbereich sind sie besonders stark in den Disziplinen Einzellauf, Teamsprint und Berglauf. Im Sprint geht aber kein Weg an Emanuele Becchis aus Italien vorbei. Bei den Juniorinnen sind die Bolzan-Schwestern aus Italien für den Sprint die großen Favoritinnen, wobei Lisa schon fast unschlagbar erscheint. Im Einzellauf ist für mich die Schwedin Sara Nordstrand Favoritin. In der Damenklasse sehe ich Kathrin Harsem aus Norwegen im Einzellauf und beim Berglauf vorne. Bei den Herren wird es sehr spannend. Im Einzellauf hat der Franzose Baptiste Noel gute Chancen, ebenso beim Teamsprint mit seinem Partner Igor Cuny. Beim Berglauf sind die Italiener mit Paredi und Bonaldi gut aufgestellt. Völlig offen ist der Sprint, hier gibt es fünf potentielle Aspiranten für den Sieg.

Mit welchen Erwartungen reisen Sie nach Bad Peterstal-Griesbach und Oberkirch?
Detlef Schmidt: Das Deutsche Rollski Team hat mit Kira Claudi bei den Juniorinnen ebenfalls ein heißes Eisen im Feuer. Sie ist im Moment Dritte im Gesamtweltcup und konnte mit fünf Podest Plätzen überzeugen. Hier erhoffe ich mir insbesondere im Sprint einen Podestplatz. Außenseiterchancen hat auch Christian Schmidt im Sprint. Der zuletzt in Griechenland mit einer tausendstel Sekunde am dritten Platz vorbei schrammte. Da das deutsche Team durch einige Langläufer ergänzt wird, sollten auch Katrin Zeller und Alexander Wolz am Berg Akzente setzen. Zwei bis drei Podestplätze sind bei der hohen Leistungsdichte im Rollskisport unser Ziel. Wir freuen uns auf eine interessante und spannende Weltmeisterschaft in Bad Peterstal.
Bernd Claudi: Ich freue mich auf spannende Wettkämpfe, die von zahlreichen, begeisternden Zuschauern begleitet werden und wir mit diesem Ereignis Werbung für unseren Rollski-Sport über die Landesgrenze hinaus betreiben. Wir gehen mit unserem Team als Außenseiter in die Wettkämpfe. Das deutsche Rollskiteam wird von Breitensportlern gebildet, die den Sport neben ihrem Beruf oder Studium/Ausbildung ausüben und die auch keine finanzielle Unterstützung bekommen. Die Teams aus Russland, Italien, Norwegen, Schweden und Frankreich betreiben diesen Sport professionell und werden finanziell unterstützt. Dennoch sehe ich Medaillenchancen. Unsere hoffnungsvollste Starterin ist Kira Claudi, die eine starke Weltcupsaison gelaufen ist und derzeit in der Gesamtwertung bei den Juniorinnen auf Rang zwei liegt. Im Sprint und/oder Teamsprint gibt es Außenseiterchancen auf eine Bronzemedaille. Das Rollskiteam wird von einigen Langläufern verstärkt. Hier sehe ich gute Medaillenchancen für die Weltklasseläuferin Katrin Zeller beim Berglauf. Aber auch Lucia Anger und Jessica Müller haben hier gute Chancen.
2013-08-27
Stand: 23.04.2024
Kontakt
Heinrich Hau
Rollski Nordisch
Beauftragter
Tel.: 0170 96 23 794