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Sonne und heiße Beine beim Weltcup in Spanien und Frankreich

29.03.10
News,
Eine erstaunliche Saison war es und es ist viel passiert. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet das Telemark Team Germany die Weltcup-Wintersaison. Das Team hat sich im Telemark Weltcup-Geschehen rückblickend nämlich sehr gut präsentiert - aber auch einige Rückschläge hinnehmen müssen.
Telemark Saisonabschluss 2009/2010

Susann Scheller zum Beispiel verpasste zuletzt bei den finalen Entscheidungen zur Platzierung im Gesamtweltcup in der Disziplin Sprint Classic die Bronzemedaille um nur 1 Punkt. „Ich kann gar nicht hinschauen", sagte sie bei der Siegerehrung am letzten Abend. „Den vierten Platz habe ich satt. Trotzdem, ich vergönne es meiner Konkurrentin Katinka Knudsen. Sie war am Anfang der Saison einfach besser!" Für Susann war es außerdem eine erlebnisreiche Saison. Sie war als einzige vom Team zu allen Rennen in sechs verschiedene Länder gereist, hat enormes an Trainingsaufwand bereits vor dem Winter investiert und hat sich verdient ganz vorne etabliert.

 

Trainer zufrieden
Viele dritte Plätze, noch mehr vierte und einen zweiten Platz hat sie diese Saison nachzuweisen. Fritz Trojer betont: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Team". Er hat sich selbst nicht nur als Trainer sondern auch als Fahrer bewundernswert präsentiert. Obwohl er aus beruflichen Gründen sowohl in Norwegen als auch in den USA nicht mit dabei sein konnte, ließ er sich dieses Renndefizit bei der letzten Serie gar nicht anmerken und überraschte mehrmals mit Fahrzeiten unter den besten sechs. So zitterte die Mannschaft oft beim zweiten Lauf, ob es denn nun ein Stockerlplatz wird.

 

Schwere Knieverletzung zugezogen
Leider hat er das Team beim letzten Rennen noch länger warten lassen und nach einem Funkspruch kurz nach seinem Start, dass das Rennen unterbrochen war, wurde es allen unwohl. Dieses Gefühl hat Recht behalten: Fritz verletzte sich nach dem Sprung bei der Landung am rechten Kniegelenk. Das vordere Kreuzband ist gerissen, der Meniskus beschädigt und der Scheinbeinknochen hat einen Riss. Die Sommerpause wird für ihn also erst mal wieder Aufbautraining heißen, bevor er sich auf seine geliebten Telemarkski stellen kann.

 

Letzte Weltcup-Serie
Die letzte Weltcup-Serie, die in Granpallars Espot/Spanien und mit den Finals in Montchavin/Frankreich stattfand, ist jedoch geprägt von sehr vielen Erfolgen für die Deutschen. Sehr gut präparierte Pisten, warme Temperaturen und eine hervorragende Organisation erwartete das Team nach einer 16-stündigen langen Anfahrt in den Pyrenäen. Am ersten Renntag, dem 13. März, fand der Sprint Classic statt. Susann Scheller, als einzige Dame vom Team, hatte Pech im zweiten Lauf mit einem Sturz und konnte somit ihre gute dritte Platzierung nach dem ersten Lauf nicht halten. Ihr Endergebnis Platz 9. Die Herren sorgten ebenfalls für Spannung. Benedikt Holzmann und Fritz Trojer starteten in den zweiten Durchgang mit fünft- und sechstbester Laufzeit. Fritz sicherte sich seine Platzierung auf Rang 6, Benedikt stürzte und fiel auf den trotzdem sehr guten Rang 13 zurück. Leider musste Matthias Brüstle nach zwei Stürzen im ersten Lauf aufgeben. Toni Trojer erreichte Platz 21.

 

Riesentorlauf
Beim Riesentorlauf am nächsten Tag zeigte sich das ganze Team dafür von seiner allerbesten Seite. Susann fuhr bei dem flüssig gesteckten Lauf aufs Treppchen, dritter Platz, mit zwei fehlerfreien Läufen als einzige von allen Fahrern und Fahrerinnen. Fritz lag nach dem ersten Lauf, ebenfalls penaltyfrei, auf dem zweiten Platz hinter dem Franzosen Sven Lau. Die Spannung im zweiten Durchgang war hoch, Fritz hatte eine passable Fahrt, leistete sich jedoch zwei Strafsekunden in den Toren und kleine Unsicherheiten und musste somit seinen potentiellen Stockerlplatz hergeben. Dennoch Platz 5 hinter Daniel Forrer aus der Schweiz. Gewonnen hat Sven Lau vor Mattias Wagenius und Chris Lau. Noch zwei Top 10 Ergebnisse konnte das Team an dem Tag erlangen: Platz 9 für Matthias Brüstle und 10 für Benedikt Holzmann. Matthias hatte vier Penaltys im ersten Lauf, dafür brachte er einen fehlerfreien zweiten Lauf runter und Benedikt fuhr mit einigen Torpenaltys eher verhalten. Gerade deshalb: diese Ergebnisse machten jetzt schon Lust auf mehr!

 

Classic-Rennen
Am letzten Tag in Spanien mussten die Läufer beim Classic-Rennen mit 48 Toren an einem vom Wind ausgesetzten Hang kämpfen. Trotz müder Beine kämpften sich die Deutschen zielgerichtet nach vorne. Benedikt Holzmann toppte sein bisher bestes Ergebnis: Platz 8 mit der fünftbesten Skatingzeit. Ähnlich erging es Fritz, er hatte die fünftbeste Fahrzeit und erreichte im Endergebnis Rang 9. Matthias Brüstle landete auf Platz 16 und Toni Trojer erneut auf Platz 21. Susann Scheller verpasste das Treppchen um 0,13 Sekunden nur knapp. Sie konnte sich aber über einen vierten Platz freuen, denn bisher hatte sie mehr Pech bei der Königsdisziplin.

 

Letzter Weltcup der Saison in Frankreich
Nun ging es weiter zu den abschließenden Weltcup-Rennen dieser Saison in Frankreich. Dort fand nochmal jeweils ein Rennen jeder Disziplin statt und es wurde am Ende der Gesamtweltcup geehrt. Wieder mit dabei waren Katharina Palmberger und Monika Rieder, die aus beruflichen Gründen nicht nach Spanien mitfuhren. Erneut ging es am 17. März in La Plagne mit der Disziplin Sprint Classic los. Diesmal wurde es als ein Nachtrennen ausgetragen. Leider wurde der Sprung vielen zum Verhängnis, auch unserem Team. Unüblicher weise mussten vor allem die Männer den Sprung schlucken um nicht zu weit zu fliegen. Fritz Trojer und Matthias Brüstle fielen beide dadurch bereits im ersten Lauf aus. Benedikt Holzmann erreichte erneut eine sehr gute Platzierung mit Rang 8. Er hatte nach dem ersten Lauf die zweitbeste Laufzeit, bekam jedoch noch zwei Strafsekunden dazu. Susan Scheller landete wieder auf dem undankbaren vierten Platz, sie war zweite nach dem ersten Lauf. Monika Rieder und Katharina Palmberger schoben sich auf Platz 7 und 11.

 

61 Tore - Saisonrekord
Der Riesentorlauf am nächsten Tag fand in Montchavin selbst statt. Dabei wurde die höchste Toranzahl der Saison bei dieser Disziplin verwendet: 61 Tore. Daher waren nicht nur die warmen Temperaturen und das sonnige Wetter an den glühenden Oberschenkeln schuld. Susann Scheller fuhr zweitbeste Laufzeit, diesmal im zweiten Durchgang, und erreichte im Endergebnis Rang 3. Für eine Überraschung sorgte Laura Greniet-Soliget aus Frankreich. Sie schob sich mit zwei sehr guten Fahrten auf Platz 2 hinter Amelie Reymond. Monika erreichte erneut Rang 7 und Katharina Rang 12. Katharina sammelte leider viele Penaltys und musste somit ein paar Plätze verschenken. Bei den Herren konnte Fritz seine gute Form wiederholt beweisen. Er fuhr zwei Top-Laufzeiten, im ersten Lauf lag er auf Rang 4, im zweiten Lauf auf Rang 7 und erreichte am Ende den 6.Platz. Benedikt Holzmann konnte diesmal nicht ganz vorne punkten, trotzdem noch Rang 13 für ihn. Leider schied Matthias Brüstle nach dem Sprung aus.
Das Classic-Rennen am 19.03. fand am selben Hang statt und war mit zwei Skatingstrecken entsprechend lang. Erfreulicherweise hat Susann gezeigt, dass sie auch hier vorne dabei ist: sie erreichte Platz 3, ihr bisher bestes Ergebnis im Classic. Die restlichen Teammitglieder waren beim letzten Rennen weniger erfolgreich. Monika machte einen schwerwiegenden Fehler beim ersten Kreisel, erreichte am Ende Rang neun. Katharina erhielt wieder zu viele Penaltys und fiel somit auf Rang 11 zurück. Benedikt Holzmann erreichte noch einen 15.Platz. Toni Trojer kam wie bei den vorherigen beiden Rennen mit viel Zeitverlust durch Stürze ins Ziel und erlangte in jedem der drei Rennen einen Platz um die 30. Fritz Trojer schied durch seine Verletzung nach dem Sprung aus.
Fazit: „Die Mädels und Jungs haben sich prächtig geschlagen, die erreichten Plazierungen sind bei der heutigen Leistungsdichte im Telemark Rennsport als gut einzustufen. In den vergangenen zwei Jahren haben und mußten wir sehr viel Aufbauarbeit leisten, nun wollen wir in der kommenden Saison von Beginn an vorne mitmischen. Unsere Top-Fahrer haben dazu das Potential. Daneben verstärken wir die Mannschaft mit jungen Talenten, die wir eventuell schon mit zur WM 2011 nach Norwegen nehmen können." so fällt das Resümee vom deutschen Telemark Chef Chris Leicht aus.
Mit der Etablierung des Teams bei den Frauen unter den Top 5 und bei den Männern unter den Top 10 ist auf jeden Fall das Saisonziel erreicht. Eine Tasche voller neuer Erfahrung und hoher Motivation kann das Team in die bevorstehende Sommervorbereitung mitnehmen. Für die nächste WM-Saison werden die Ziele neu definiert. Wir bedanken uns bei Allen, die unterstützt haben und freuen uns aufs nächste Jahr.

 

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2011-01-13
Stand: 19.04.2024
Kontakt
Christian Leicht
Telemark
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Tel.: 0171/2256188