Der Morgen in Erzurum begann schon kurios: Der gemietete Mannschaftsbus hatte wegen der Kälte Startprobleme und der Weg zur Schanze war mehr ein Rollen als Fahren. Schließlich streikte der Bus komplett und der letzte Anstieg musste samt Ausrüstung zu Fuß absolviert werden. Der Stimmung tat dieser Umstand allerdings keinen Abbruch und die Jungs waren pünktlich zum Probedurchgang startklar

Arlt führt nach dem Springen
Nachdem es in der Probe eher mittelmäßig lief, packten Michael Schuller, Christian Arlt, Tobias Simon und Manuel Faißt im entscheidenden Durchgang einen drauf, und alle vier positionierten sich unter den besten Zwölf!! Christian Arlt gelang unterstützt von guten Bedingungen ein sehr toller Sprung auf 100 Meter, der dem Sachsen den Sprungsieg im Feld der 54 Teilnehmer einbrachte.


Entscheidung am letzten Anstieg
So durfte der 20-Jährige Johanngeorgenstädter am Nachmittag bei Kaiserwetter als Erster in die Loipe in Kandilli. Die Teamkollegen Michael und Manuel nahmen den Lauf als Fünfter und Achter mit Rückständen von 26 bzw. 36 Sekunden ebenfalls in aussichtsreicher Position auf. Der Rückstand auf das Führungsduo Arlt und Andersen (NOR) war nach der Hälfte der zu absolvierenden zehn Kilometer zunichte gemacht und sieben Athleten - darunter auch Faißt und Schuller - bildeten die Spitzengruppe. In der letzten Runde schloss der Italiener Mattia Runggaldier, der sich von Rang 29 vorarbeitete ebenfalls auf und der spannende Kampf um die Medaillen ging ins Finale. Am letzten Anstieg setzte sich der Italiener etwas ab und überquerte schließlich als Erster die Ziellinie. Der Baiersbronner Manuel Faißt kam nur sechs Sekunden später als Vize-Juniorenweltmeister ins Ziel und fährt damit seine erste JWM-Medaille überhaupt ein. Durch Michael Schuller vom WSV Lauscha auf dem Bronzerang ging eine weitere Medaille an Deutschland. Und auch dem Viertplatzierten Christian Arlt, der sich super in der Loipe schlug und sich nicht aus der Spitzengruppe verdrängen ließ, gebührt ein dickes Lob. Tobias Simon vom SZ Breitnau verteidigte seine Position vom Springen und ging im Endklassement als 13. in die Wertung ein!

Statements der Athleten zum Wettkampf

Manuel Faißt:

"Ich denk ich kann ganz zufrieden sein mit dem Wettkampf. Mein Sprung hat trotz schwieriger Bedingungen gut geklappt und in der Loipe haben zum Schluss dann leider die letzten paar Sekunden gefehlt. Aber ich bin auf jeden Fall zufrieden mit der Silbermedaille und als Team sind wir heute sehr stark aufgetreten. Auch dank den Technikern."

Christian Arlt:

"Als erstes muss ich sagen, dass ich es am Anfang nicht ganz glauben konnte, dass ich wirklich das Springen gewonnen habe. Danach ging in mir natürlich viel vor, aber die Trainer verstehen es einen zu beruhigen! Zum Lauf muss ich sagen, dass wir wirklich eine Taktik hatten: erstmal ruhig bleiben und schön Ski laufen. Das hat, denke ich, ganz gut funktioniert und wir können mit dem Ergebnis der gesamten Mannschaft wirklich zufrieden sein. Jetzt dürfen wir uns nur nicht auf dem Erfolg ausruhen und müssen weiterhin angreifen."

 

Michaels Schuller:

"Ich hatte nach meinem nicht so guten Probesprung ganz schön Bedenken und musste nach dem Wettkampfsprung noch lange zittern, weil ich schon sehr früh dran war und nicht wusste, was meine Weite am Ende wert ist. Meine Taktik für den Lauf war, es langsam anzugehen, da ich in den letzten Rennen oft zu schnell angegangen und dann eingebrochen bin. Außerdem wollte ich mit Manu zusammenarbeiten, um auf die Führenden aufzuschließen. Mit meiner Bronzemedaille bin ich sehr zufrieden, kann es aber noch gar nicht richtig realisieren!"

Außerdem geht im Namen von Trainer Frank Erlbeck ein großes Dankeschön an die Stützpunktrainer zu Hause!

Quelle: www.kombiundspezinachwuchs.de