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EYOF: Goldener Tag bei Kaiserwetter für Team Deutschland

29.01.15 07:00 Uhr
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Am dritten Wettkampftag des European Youth Olympic Festivals gewannen deutsche Sportler fünf Medaillen. Die deutschen Langläufer glänzten mit zweimal Gold. Auch im Biathlon, in der Nordischen Kombination und im Eiskunstlauf gab es Edelmetall.
EYOF 2015
Zwei Langlauf-Entscheidungen standen am Mittwoch bei strahlendem Sonnenschein im liechtensteinischen Steg auf dem Programm und zweimal stand ein deutscher Athlet ganz oben: Zunächst triumphierte Janosch Brugger (WSG Schluchsee) über 7,5 Kilometer Freistil, wenig später ließ Antonia Fräbel (WSV Asbach) über fünf Kilometer der Konkurrenz keine Chance.
„Ich habe mich vom Start weg gut gefühlt und meine Ski waren heute echte Raketen, die sind fast geflogen, richtig krass“, berichtete Brugger und Fräbel erzählte: „Schon bei den ersten Zwischenzeiten lag ich ausgezeichnet im Rennen, das motiviert natürlich für den weiteren Rennverlauf.“
Den Sieg ordnete Fräbel als ihren „bisher größten Erfolg“ ein. „Das ist noch schöner als die Fahne bei der Eröffnungsfeier zu tragen“, meinte sie schmunzelnd. Für Brugger war die Siegerehrung am Abend bereits der zweite Ausflug zur Medals Plaza nach seiner Bronzemedaille vom Montag. „Das war heute schon ein noch ergreifenderer Moment, da die deutsche Hymne gespielt wurde“, erzählte er nach der Zeremonie. Auch eine Delegation seines Heimatvereins und seiner Familie, die ihn und die anderen Deutschen in dieser Woche auch an der Loipe lautstark anfeuern, war vor Ort. „Das ist ein extra Ansporn, da möchte man besonders gut sein“, erzählte Brugger.

Katharine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg) verpasste ihre zweite Bronzemedaille in dieser Woche denkbar knapp. Als Vierte hatte sie nur 1,8 Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Russin Polina Nekrasova. Auch die weiteren deutschen Starter zeigten gute Leistungen. Jacob Vogt (SG Holzhau) belegte Platz zwölf, Felix Daudert (WSV Bad Lobenstein) wurde 18. und Richard Leupold (SK Dresden-Niedersedlitz) 29. Bei den Mädchen belegten Melanie Schäfer (SC Motor Zella-Mehlis) und Julia Richter (SSV 1863 Sayda) die Plätze elf und 19. Dementsprechend hatte Trainer Erik Schneider am Ergebnis „absolut nichts auszusetzen“. „Wir wussten, dass wir gut sind, aber zum Gewinnen gehört eben doch ein kleines bisschen mehr“, sagte er. Schneider bezog ausdrücklich das gesamte deutsche Team in sein Lob mit ein. „Das war eine echte Teamleistung. Gutes Material gehört dazu und die Bedingungen waren für die Techniker heute nicht einfach.“ Auch im Hinblick auf die Staffel am Freitag gab er sich optimistisch: „Das Ergebnis macht natürlich Mut für die Staffel. Eine gute Staffel ist bei diesem EYOF unser Hauptziel.“ Am Donnerstag steht allerdings zunächst der Sprintwettkampf auf dem Programm.

Eiskunstlauf
Mit der Sonne um die Wette strahlte Eiskunstläuferin Lea Johanna Dastich (Dresdner Eislauf-Club) nach dem Gewinn der Silbermedaille. Im Messestadion Dornbirn schob sie sich von Platz vier nach dem Kurzprogramm in der Kür noch auf den Silberrang vor. „Ich war schon ziemlich aufgeregt. Mit jedem Element, das geklappt hat, wurde ich sicherer. Es lief einfach gut und hat großen Spaß gemacht“, meinte sie. Dabei hatte die 14-jährige kurz vor dem Start noch eine Schrecksekunde zu verdauen. „Bei meinem Kleid ist kurz bevor es los ging der Reißverschluss kaputt gegangen. Die slowakische Läuferin hat mir dann zum Glück ihres geliehen.“

Trainerin Ilona Schindler war voll des Lobes für ihre Athletin. „Lea hat ihre Leistung abgerufen und hat alles gebracht, was sie im Programm hat. Sie hat sich die Silberne verdient, wir können stolz auf sie sein“, erklärte sie. Ein besonderer Ansporn für die junge Eiskunstläuferin war der Sieg von Snowboarderin Sarah Dienstbeck, mit der sie sich in der deutschen Team-Unterkunft ein Zimmer teilt. „Sarahs Sieg hat Lea besonders motiviert. Die Medaillen-Zeremonie fand sie toll“, berichtete Schindler. Von ihrer eigenen Siegerehrung am Abend auf der Schrunser Medals Plaza zeigte sich Dastich dann auch begeistert: „Es war so schön. Mal sehen, ob ich heute Abend schlafen kann. Ich werde bestimmt etwas länger aufbleiben als sonst.“

Biathlon
Im Verfolgungsrennen über 7,5 Kilometer erkämpfte Sophia Schneider vom SV Oberteisendorf die erste Medaille für das deutsche Biathlon-Team. Von Platz elf aus arbeitete sie sich bis auf Rang drei nach vorne. „Nachdem es beim Liegendschießen nicht so gut lief, wusste ich, ich muss mich zusammenreißen und habe dann ja auch zweimal null geschossen“, berichtete sie. Begeistert zeigte sie sich auch vom Zuschauerzuspruch: Rund 1500 Biathlon-Fans waren an die Strecke am Bürserberg gekommen. „Im Ziel habe ich mich riesig gefreut. Ich bin noch nie vor so vielen Leuten gelaufen. Das war echt cool, vor allem am Anstieg hat man die Anfeuerungen gehört. Beim Schießen muss man das natürlich ausblenden“, erzählte Schneider.

Die beste Deutsche des Vortags, Melanie Eccarius (WSV Oberhof 05), fiel vom achten auf den 16. Platz zurück. Deutlich Sprünge nach vorne gelangen dagegen Magdalena Liebscher (SG Stahl Schmiedeberg), die sich von Rang 19 auf acht vorarbeitete, und Lena Rießle (SZ Breitnau), die von Platz 18 gestartet bis auf Platz fünf nach vorne lief.

In der Verfolgung der Jungen über zehn Kilometer gelang Tobias Wanninger (SV Bayerisch Eisenstein) eine Verbesserung um 18 Plätze von 24 auf sechs. Auch Simon Groß (SC Ruhpolding) machte zahlreiche Plätze gut. Als 25. gestartet kam er als Zehnter ins Ziel. Marinus Veit (WSV Kiefersfelden) kletterte gegenüber dem Sprint um einen Platz nach oben und wurde Siebter. „Nach dem verhagelten Sprint haben sich fast alle unsere Athleten mit sehr guten Rennen deutlich nach vorne gearbeitet. Dass es für Sophia zu Bronze gereicht hat, ist natürlich toll. Insgesamt geben uns die heutigen Rennen Zuversicht für die Staffel am Freitag“, meinte Trainer Ilmar Heinicke.

Nordische Kombination
Im Teamwettbewerb der Nordischen Kombinierer gewannen Constantin Schnurr (SV Baiersbronn), Benedikt Schwaiger (SC Ruhpolding), Tim Kopp (VSC Klingenthal) und Willi Hengelhaupt (SC Motor Zella-Mehlis) die Silbermedaille. Nach dem Springen am Morgen im Montafon Nordic Zentrum Tschagguns hatte das DSV-Quartett noch in Führung gelegen. In der Loipe in Gaschurn holten die österreichischen Lokalmatadoren jedoch eine Minute und fünfzehn Sekunden auf die Deutschen auf und sicherten sich mit drei Sekunden Vorsprung die Goldmedaille. „Im ersten Moment waren wir natürlich schon etwas enttäuscht, aber jetzt überwiegt die Freude“, meinte Tim Kopp am Abend. „Das Springen lief nahezu perfekt, aber beim Laufen waren die Österreicher heute einfach besser. Das müssen wir akzeptieren“, resümierte Constantin Schnurr. Und auch Einzelsieger Willi Hengelhaupt fand: „Der zweite Platz geht in Ordnung.“ Die Siegerehrung wird am Donnerstagabend auf der Medals Plaza in Schruns stattfinden. „Darauf freuen wir uns natürlich sehr. Wir haben das ja bei Willi schon miterlebt, aber wenn man selber oben steht, ist das sicher nochmal schöner“, erzählte Benedikt Schwaiger.

Skisprung
Am Podest knapp vorbei schrammten die deutschen Skispringer im Teamspringen ebenso wie die Snowboarder im Boardercross-Mixed-Wettbewerb. Axel Mayländer (SC Degenfeld), Constantin Schmid (WSV Oberaudorf), Adrian Sell (SV Meßstetten) und Jonathan Siegel (SV Baiersbronn) fehlten auf der Schanze in Tschagguns am Ende 15,3 Punkte auf die drittplatzierten Österreicher. Einzel-Goldmedaillengewinnerin Sarah Dienstbeck (SC Miesbach) und Sebastian Pietrzykowski (WSV Ebingen) fuhren auf dem Boardercross-Kurs am Schrunser Hochjoch souverän ins Finale, musste sich dann allerdings mit dem undankbaren vierten Platz begnügen.

Ski Alpin
Einen gebrauchten Tag erwischten die deutschen Alpin-Asse beim Slalom in Malbun (Liechtenstein). Zoe Mehnert (SC Buchhorn Friedrichshafen), Martina Ostler (SC Garmisch), Julia Pronnet (TSV Siegsdorf) und Lucia Rispler (SV Casino Kleinwalsertal) schieden allesamt im ersten Durchgang aus.

Quelle
DOSB
2015-01-29