DSV

VIESSMANN Tour de Ski 2011/2012: Uwe Bellmann und seine Crew schieben auch an Silvester Überstunden

02.01.12
Langlauf
Selbst Frühaufsteher Axel Teichmann drehte sich in seinem Bett noch einmal auf die andere Seite und schnarchte weiter, als sich das Team der DSV-Wachser am Silvestermorgen auf den Weg zur WM-Strecke in Oberstdorf machte.
Tobias Angerer
Viel Schlaf hatten das Männer um Cheftechniker Uwe Bellmann in dieser Nacht nicht bekommen, schließlich mussten die Service-Leute nach dem finalen Auftritt der VIESSMANN Tour de Ski in Oberhof den opulent gefüllten Container der Deutschen in Oberhof ratzekahl leeren, das gesamte Equipment ins Allgäu transportieren und dort wieder auspacken. Am frühen Morgen dann also die nächste Schicht. Es schneite in Oberstdorf und nasser Schnee treibt Skitechnikern grundsätzlich den Schweiß auf die Stirn. Denn diese Wetterlage birgt das höchste Risiko, daneben zu greifen und dem Sportler einen Ski zu präparieren, den Teichmann einigermaßen despektierlich einmal "Saftlatte" genannt hatte. Tags zuvor, beim letzten Wettkampf in Oberhof hatten die Norweger daneben gegriffen, Marit Björgen, einer der großen Favoritinnen der VIESSMANN Tour de Ski, war die Anstiege mehr nach oben gerannt als geglitten und blieb so ohne jede Chance auf den Tagessieg. Bei den Deutschen dagegen klappte es im wahrsten Sinne des Wortes wie geschmiert, der Ski lief und lief und lief … und mit ihm die Damen in die Top-Ten und Axel Teichmann auf Siegerpodest

Das Oberstdorfer Wetter brachte die Wachsprofis fast zur Verzweifelung

In Oberstdorf dagegen waren die Mühen der Bellmann, Achatz und Co. zunächst vergeblich. Denn auf Schnee folgte Regen und damit wieder eine grundsätzlich andere Wetterlage. "Auf Skier ohne spezielle Präparation – so genannte Nowaxskier kannst Du jetzt als Alternative völlig verzichten. Klistern ist angesagt!" Und das Risiko, daneben zu greifen, steigt wieder. An den Skiern lag es aber nicht, dass die DSV-Starter am Silvestertag nicht so glänzen konnten, wie Tags zuvor. Eher daran, dass der einigermaßen ungeliebte Klassik-Sprint auf dem Programm stand. Für die deutschen Sportler hatte der nach den Viertelfinals ein Ende, für die Wachsexperten noch lange nicht. Denn am Neujahrstag wartete der Skiathlon, also eine Mischung aus klassischer und freier Technik. Die Konsequenz für das Service-Team: Doppelte Arbeit. "Das ist für uns eine echte Herauforderung – wir sind hier wirklich fast rund um die Uhr am Ball", meint Bellmann, als WM-Dritter 1982 in Oslo einst auch ein Athlet von Weltklasseformat. Aber wir wollen natürlich alles dafür tun, dass die Sportlerinnen und Sportler hier beste Bedingungen haben. Und so wird auch die letzte Nacht des Jahres für das Technikteam wohl nur eine kurze. Wenngleich, soviel verriet der Chef der Wachs-Zauberkünstler dann doch: Ein bisschen Spezialwachs muss drin sein. Oder anders: Ein Bier sollte gehen. Es sei dem Team hinter dem Team gegönnt, denn die Leiden des Wachsers kann nur erahnen, wer sich einmal längere Zeit ohne Atemschutzmaske in einer entsprechenden Kabine der Techniker bewegt hat.


VIESSMANN Tour de Ski 2011/2012 (Oberhof, Oberstdorf, Toblach, Val di Fiemme)


Programm Toblach (ITA)
- Di., 3.1.2012, 15:45 Uhr, Damen, 3 km C
- Di., 3.1.2012, 12:45 Uhr, Herren, 5 km C
- Mi., 4.1.2012, 12:15 Uhr, Damen, Sprint F
- Mi., 4.1.2012, 12:15 Uhr, Herren, Sprint F
- Do., 5.1.2012, 15:30 Uhr, Damen, 15 km F
- Do., 5.1.2012, 13:00 Uhr, Herren, 35 km F

+++ Freitag, 6.1.2012, Ruhetag +++

Programm Val di Fiemme (ITA)
- Sa., 7.1.2012, 15:45 Uhr, Damen, 10 km C
- Sa., 7.1.2012, 12:30 Uhr, Herren, 20 km C
- So., 8.1.2012, 12:30 Uhr, Damen, 9 km F
- So., 8.1.2012, 14:30 Uhr, Herren, 9 km F



2012-01-02