DSV

Tobias Angerer: Ein Platz unter den Top-Ten der Tour de Ski wäre gut

30.12.11 14:50 Uhr
Langlauf
Tobias Angerer wirkt nur kurz ausgelaugt und müde. Die vier Auftaktkilometer waren kräftezehrend, doch der austrainierte Körper des Bayern regeneriert schnell. Und so kann Angerer schon eine halbe Stunde nach seinem Rennen den 21. Prologplatz einordnen.
Tobias Angerer
"Das ist nicht schlecht für den Auftakt. Ich habe heute nicht von Beginn an Vollgas gegeben, in den letzten Jahren bin ich auf dieser brutal schweren Strecke nämlich für mein hohes Anfangstempo bestraft worden. So bin ich gleichmäßig durchgelaufen, da geht noch mehr.“ Womit Angerer, Sieger der Premiere der VIESSMANN Tour de Ski, die Frage nach seinen Zielen natürlich geradezu provoziert. „Zu gewinnen ist bei der Menge guter junger Leute nahezu illusorisch, aber wenn ich meine Trainingsresultate umsetzen kann, dürfte ein Platz in den Top Ten drin sein“, gibt der Vachendorfer zu Protokoll. Und so sei sein Einstand als 21. doch ganz zufriedenstellend.

Ordentlicher Aufgalopp
Vor dem Bayern platzierten sich mit Tim Tscharnke auf Rang 13, Axel Teichmann als 17. und Jens Filbrich als 19. noch drei weitere Deutsche. Doch während Youngstar Tscharnke auf die gerade überstandene fünfte krankheitsbedingte Unterbrechung des Trainings in den letzten fünf Monaten verweist und bei der Frage nach den Tourzielen nur müde abwinkt, wirken die beiden Routiniers durchaus zuversichtlich. „Der Scharfrichter könnte schon das zweite Rennen in Oberhof werden“, meint Filbrich und Teichmann ergänzt gewohnt wortkarg: „Wenn die Wetterprognose stimmt und es schneit, wird das ein Massenrennen.“ Prompt begann es eine Stunde nach Wettkampfende im Thüringer Wald zu schneien - Teichmann könnte also auch als Tour-Wetterfrosch durchgehen.

Favoriten vorne
Die drei DSV-Starter mit der meisten Erfahrung und den größten Erfolgen im Team machen einen entschlossenen Eindruck - schließlich wollen sie bei der sechsten Auflage des Skilanglauf-Mehretappenrennens auch unter Beweis stellen, dass die von ihnen vorgenommenen Änderungen im Training Früchte zeigen. An den Gesamtsieg glauben aber weder Angerer noch die beiden Thüringer Helden. Zu dominant zeigte sich da bisher im Saisonverlauf Petter Northug aus Norwegen, der auch beim Prolog siegte. Dario Cologna, der Titelverteidiger aus der Schweiz und zweimalige Tour-Sieger war als Zweiter aber nur sechs Sekunden langsamer. Gleiches gilt für den Wettbewerb bei den Frauen. Titelverteidigerin Justyna Kowalczyk aus Polen siegte hauchdünn vor Weltcupspitzenreiterin Marit Björgen aus Norwegen.


(von Erwin Bergel, VIESSMANN Pressedienst)
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2011-12-30