DSV

DSV-Präsident Alfons Hörmann: Beste Voraussetzungen

02.11.11
News
Während für die Biathleten ein ganz besonderer Winter vor der Türe steht, geht es bei den anderen DSV-Disziplinen in ein so genanntes Zwischenjahr. Aber auch ohne Großereignis - weiß Präsident Alfons Hörmann - warten auf Aktive, Trainer und Betreuer wieder einige spannende Aufgaben.
DSV
"Keine Frage: Wer bei Weltmeisterschaften oder Olympia eine Medaille gewinnen möchte, sollte top-fit sein. Doch damit die Medaillenjagd am Ende tatsächlich erfolgreich ist, muss am Tag X einfach alles passen! Die Ski sind perfekt präpariert, die Schuhe bereitgestellt. Der Rennanzug sitzt ohne Falten. Und die Brille hat den richtigen Durchblick. Noch einmal tief durchatmen. Und los geht`s!

Die Betreuer stehen nervös am Streckenrand. Die Trainer blicken durch ihre Ferngläser und die Techniker fiebern bei jedem Schwung mit. Viel helfen können sie allerdings nicht mehr. Auf der Schanze und auf der Strecke sind unsere Athleten erst einmal auf sich allein gestellt.

Aber selbst in diesen entscheidenden Momenten können sich unsere DSV-Sportler immer darauf verlassen, dass das gesamte Team hinter ihnen steht. Nicht nur, wenn das Stadion beim Blick auf die Anzeigentafel in kollektiven Jubel ausbricht, sondern auch dann, wenn nur noch ein leises Raunen zu hören ist. Erfolg ist eben nicht immer planbar. Das mussten wir im zurückliegenden Winter bei der Heim-WM in Garmisch Partenkirchen erfahren. Zahlreichen gesundheitlichen Probleme machten unseren Alpinen einen Strich durch die Rechnung. Und so konnten wir unser vorab formuliertes Ziel von insgesamt drei Medaillen leider nicht ganz erreichen.

Neben den beiden schönen Medaillen-Erfolgen von Maria Riesch sollten wir aus deutscher Sicht aber keinesfalls die erfreulichen Leistungen unserer jungen Fahrer vergessen. Denn wer bei der WM nicht nur auf das Siegerpodest geschaut hat, wird erkannt haben, dass wir eine ganze Reihe hoffnungsvoller Talente in unseren Reihen haben. Und ich bin mir sicher: Mit ein wenig mehr Glück und etwas Geduld werden wir schon bald einige weitere Erfolge feiern können.

Unabhängig von der Anzahl der gewonnen Medaillen war die Alpin-WM für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis. Beginnend mit der grandiosen Eröffnungsfeier und den spektakulären Wettbewerben am Gudiberg und der Kandahar bis hin zum gelungenen Rahmenprogramm. Das Motto `Festspiele im Schnee` war keineswegs nur ein Marketing-Slogan. Athleten, Trainer, Betreuer und natürlich auch die 130.000 Zuschauer haben aus den beiden WM-Wochen tatsächlich Festspiele gemacht. Dass wir uns am Ende über eine rundum gelungene Veranstaltung freuen durften, war ebenfalls der Verdienst eines gesamten Teams. Das Organisations-Komitee und die vielen ehrenamtlichen Helfer haben trotz der teilweise extrem schwierigen Rahmenbedingungen eine erstklassige Arbeit verrichtet. Dafür an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön!

Der Winter 2010/11 hatte aber noch einiges mehr zu bieten: Auch bei den Nordischen Titelkämpfen in Oslo und der Biathlon-WM in Sibirien gab es wieder so manchen Jubelschrei über den DSV-Funk zu hören: Zum Beispiel bei unseren Kombinierern, die gleich sechs Mal im Mutterland des Skisports auf dem Siegerpodest standen. Oder bei unseren Langläufern, die sich in der Staffel noch die Bronzemedaille erkämpfen konnten.

Nicht zu vergessen: Die DSV-Skijäger mit den tollen Erfolge von Magdalena Neuner, Arnd Peiffer & Co.! Dazu kam so mancher Jubel im Weltcup. Beispielsweise über die Leistungen von Severin Freund im Skisprung oder die Ergebnisse unsere Ski-Crosser.An all diesen Tagen, bei all diesen Erfolgen hat im DSV-Team wieder einmal alles gepasst!

Damit dies auch in Zukunft möglichst oft der Fall ist, haben sich unsere Mannschaften erneut gewissenhaft und fleißig auf die kommenden Aufgaben vorbereitet. Dabei ist der Deutsche Skiverband in der glücklichen Situation, dass wir - bis auf einen kleinen Umbruch in der Kombination - weiterhin mit unseren bewährten Trainerteams planen können. Der DSV hat damit die besten Voraussetzungen, um den derzeitigen Generationswechsel erfolgreich zu gestalten.

Unsere Trainer haben sich der Herausforderung gestellt, die vielen jungen Athleten, die ab dieser Saison verstärkt im Weltcup zum Einsatz kommen, trainingsmethodisch sinnvoll einzugliedern. Das war und ist nicht immer ganz einfach. Denn während sich einige Sportler bereits auf ihre vierten Olympischen Spiele vorbereiten, stehen die anderen noch ganz am Anfang ihrer Karriere.

Besonders reizvoll dürfte der kommende Winter insbesondere für unsere Skijäger werden. Mehr als 300.000 Fans im Stadion und viele Millionen vor den Bildschirmen werden Anfang März bei den Heim-Weltmeisterschafen in Ruhpolding jeden Treffer und jeden Fehler lautstark kommentieren. Die Biathlon-WM in der neuen Chiemgau-Arena wird - neben den vielen Heim-Weltcups - ganz sicher DAS große sportliche Ereignis für den Deutschen Skiverband. Deutschland ist damit auch in der nächsten Saison für einige Wochen das Zentrum der Ski-Welt. Drücken wir also die Daumen, dass am jeweiligen `Tag X` tatsächlich alles passt!

Im Grunde bin ich mir aber eigentlich sicher, dass das gesamte DSV-Team auch diese Aufgaben mit Bravour meistern wird. Denn eines haben die vergangenen Jahrzehnte gezeigt: Mit der richtigen Strategie und dem richtigen Team ist Erfolg - insgesamt gesehen - eben doch planbar!"
2011-11-02